Torsten Paul
Torsten Paul

Von Beruf bin ich Maler, Bildhauer und Zeichner. Ich habe in der ehem. DDR Malerei an der
Kunsthochschule Berlin-Weissensee Malerei und Siebdruck studiert und meine bildhauerische
Ausbildung einige Jahre später im italienischen Carrara erhalten. 1982 bin ich von Berlin-Mitte nach Hannover gezogen. Temporäre Auslandsaufenthalte haben meinen künstlerischen Werdegang
entscheidend mitgeprägt. In Carrara habe ich über 26 Jahre ein Atelier betrieben und an vielen
Symposien in Italien teilgenommen.
Für meine Skulpturen verwende ich überwiegend Marmor
aus Carrara. Figürliche Darstellungen sind ein großer Teil
meiner skulpturalen Arbeit. In der Bildhauerei ist die
menschliche Figur als Zeichnung für mich unverzichtbar.
In der Ölmalerei bediene ich mich der realistischen Formensprache, welche ich im Laufe der Jahre weiter
entwickelt habe. Oft haben meine Werke einen zeitgenössischen kritischen Aspekt und sind somit dem
kritischen Realismus zuzuordnen. Seit über 30 Jahren gebe ich mein Können und Wissen als Dozent weiter.
Innerhalb meiner künstlerischen Tätigkeit habe ich einige Ateliers im In- und Ausland gegründet,
zahlreiche Ausstellungen in fast ganz Europa, den U.S.A., Australien und Brasilien gezeigt und dafür einige
Preise und Ehrungen erhalten.
Z.B. Luxembourg Prize of Art, 2002
Zu bestimmten Zyklen und Ausstellungen sind Kataloge meiner Arbeiten erschienen.
Galerie Kuhn, Berlin, Galleriea Cortina, Milano, Italia
Meine Arbeiten sind in Museen, staatlichen Einrichtungen, Wirtschaftsunternehmen und privaten
Sammlungen zu sehen.


Torsten Paul über die Bildreihe „BOOTE“
Boote sind in der Malerei bis heute Thema künstlerischer Auseinandersetzung. Über meine eigenen,
innerhalb vieler Jahre gemachten Fotos von Booten hat sich auch mir dieses Thema erschlossen. Ich
versuche meine Faszination von Konstruktion, Farbe und teilweisem Verfall in meinen Bildern
auszudrücken und dabei formen sich meine ganz individuellen Gedanken zu Geschichte eines jeden
Bootes. Für die Seeleute des 16 Jahrhunderts waren die Entdeckungsreisen mit ihren Schiffen rund um den
Globus noch mit vielen Gefahren verbunden. Sie brachten den Fortschritt zu einem hohen Preis. In der
Romantik sind Schiffe in der Malerei Symbol für gesellschaftlichen Umbruch. Heute ist das anders. Reisende
auf Kreuzfahrtschiffen sind diesen Gefahren nicht mehr ausgesetzt. Es gibt keine weißen Flecken mehr auf
den Weltkarten, unsere Welt ist für die Menschheit, zumindest territorial erschlossen, für den Einzelnen
nicht. Was sich nicht gänzlich erschließen lässt sind die Beweggründe Einzelner, aus denen sich heute
immer noch Menschen auf Boote begeben und eine Seereise antreten. Mag es aus luxuriösen Gründen,
oder aus der Not heraus geschehen. Immer sind mehr oder weniger Neugier, Entdeckertrieb und Hoffnung
dabei. Menschen unserer Breitengrade begeben sich entspannt mit der Lust auf Neues an Deck. Andere
sehen in einer Seefahrt die einzige Chance einer lebensbedrohenden Gefahr zu entkommen. Ankommen
wollen sie alle. Daran hat sich bis heute nichts geändert.